Projizierst Du noch – oder lebt ihr schon? Teil III – Der falsch verstandene Freiheitsbegriff


Wie schon in Teil I „Gefühle von Einsamkeit und Verlassensein“ und in Teil II „Gefühle von erfahrener Ohnmacht“ erwähnt, geht es auch hier nicht darum, Menschen in die Scham zu bringen, sondern um Bewusstwerdung. Für uns alle.
Ein schmerzhaftes Thema – nicht für den Menschen, sondern für den Hund
, extrem belastend und sogar gefährlich. Deshalb, lasst uns darüber sprechen.

Ein Blick in die Vergangenheit

Das Phänomen hat – wie so oft – seinen Ursprung in der Vorgeschichte des Menschen. Als Allegorie kann uns vielleicht die sogenannte Generation der ’68er dienen. Eine Bewegung, die sich gegen die nicht aufgearbeiteten Muster der Elterngeneration stellte – patriarchale Strukturen, eine unbewältigte Nazi-Vergangenheit, starre Werte und Normen. Der Wunsch nach Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit war richtig und wichtig. Gleichzeitig, wie immer, wenn wir Neues ausprobieren, kann es dazu kommen, dass es im Findungsprozess zu Extreme kommt.
Eigene erfahrene Unfreiheit wird auf den Hund projiziert und ihm damit vermeintliche Freiheiten eingeräumt, die an Verantwortungslosigkeit grenzt, wie Hybris anmutet.
Es ist jedoch so, dass Freiheit und Verantwortung zusammen gehören wenn es sich um Schutzbefohlene handelt. Hund, genau wie Kinder sind Schutzbefohlene.
Hast Du ein Kind oder einen Hund, so trägst Du Verantwortung – immer und zu 100 %. Ein Hund ist ein schutzbedürftiges Wesen, besonders in unserer industrialisierten Welt. Schutz und Führung sind essenziell.
Ein falsch verstandener Freiheitsbegriff kann gefährlich werden und kommt beinahe daher
wie Egoismus oder sogar Faulheit: Beispielsweise, wenn ein Hund ohne Leine eine stark befahrene Straße überqueren muss, oder sogar wie „posing“: Der Hund soll zeigen, wie „perfekt“ er trainiert ist. Aber warum nicht einfach auf Nummer sicher gehen und ihn anleinen?
Das ist nicht Freiheit, sondern eine Projektion, die den Hund gefährdet.

Zur Versöhnung

Wir sind alle Menschen, und Fehler gehören dazu. Doch Bewusstwerdung ist der erste Schritt, um Verantwortung neu zu definieren – für ein sicheres und glückliches Leben miteinander.

Mögen alle Wesen glücklich und frei sein. 🙏🐕🧡

ENGLISH VERSION

Are you still projecting – or already living the good life with your dog? Part III – The misunderstood concept of freedom

As already mentioned in Part I „Feelings of loneliness and abandonment“ and in Part II „Feelings of experienced powerlessness“, this is not about making people feel ashamed, but about becoming aware. For all of us.
A painful topic – not for humans, but for dogs, extremely stressful and even dangerous. So let’s talk about it.

A look into the past
The phenomenon has – as so often – its origins in human prehistory. The so-called generation of ’68 can perhaps serve as an allegory for us. A movement that opposed the unresolved patterns of the parents‘ generation – patriarchal structures, an unresolved Nazi past, rigid values ​​and norms. The desire for equality, freedom and fraternity was right and important. At the same time, as always when we try something new, the discovery process can lead to extremes. The lack of freedom experienced by the human is projected onto the dog, giving it supposed freedoms that border on irresponsibility and seem hubris.
However, freedom and responsibility go together when it comes to those under protection. Dogs, just like children, are those under protection.

If you have a child or a dog, you are responsible – always and 100%. Protection and guidance are essential.
A misunderstood concept of freedom can be dangerous and undermine the dog-human-relationship.

  • For example, if a dog has to cross a busy road without a leash.
  • If he or she ist supposed to run next to a bike on a busy road without a leash.
  • If a person always let´s his dog fend for himself against othe dogs and does not offer support

This kind of handling of the dog comes along as almost egotistical, looks like carelessness or even laziness.

Reconciliation
We are all human, and mistakes are part of it. But awareness is the first step to redefining responsibility – for a safe and happy life together.

May all beings be happy and (truely) free. 🙏🐕🧡