Die moderne Kynologie
Kurzer Abriss zur Kulturgeschichte und zur Entwicklung der Kynologie, der Wissenschaft vom Haushund (Canis lupus familiaris)
/ Hundewissen / Anthropologie / Ethologie /
Neueste Forschungsergebnisse aus den Bereichen der Evolutionsbiologie, Genetik und Archäozoologie, legen nahe, dass Hund und Mensch seit mindestens 32.000 Jahren zusammen leben. 1
Anthropologisch befinden wir uns in der Zeit der Jäger,- und Sammlerkulturen,
des Homo sapiens und des Neandertalers. 2 Und der Hund war auch schon mit dabei.
Morphologisch eindeutig dem Haushund zuzuordnende Knochenfunde belegen das! 3
Wann sich genau der Hund (Canis lupus forma familiaris) stammesgeschichtlich vom Wolf trennte (Canis lupus),
zoologisch korrekt: wann er seinen Prozess der Haustierwerdung antrat,
ob es nicht immer wieder Vermischungen gab, parallele Domestikationsprozesse an verschiedenen Orten auf der Erde, das erforscht die Wissenschaft und es bleibt auf lange Sicht spannend, denn jeder neue archäologische Fund kann uns neue Erkenntnisse liefern. 4
Halten wir uns die Dauer unseres gemeinsamen Weges noch einmal vor Augen: Über 30.000 Jahre!
Wir haben den Hund im Lauf des Domestikationsprozesses beeinflusst wie kein anderes Tier und er uns sicherlich auch, nicht umsonst sprechen Wissenschaftler bereits von einer möglichen Koevolution. 5
Er hilft uns bis heute auf der Jagd, beschützt unser Hab und Gut, sorgte schon in den Städten Altägyptens als Unratvertilger für Hygiene, steht uns im Kampf zur Seite und half uns weite Strecken auf Erden zurückzulegen, um neue Gebiete zu erschließen. Es stellt sich die Frage, ob die kulturhistorische Entwicklung des Menschen zu allen Zeiten, ohne unseren treuen Begleiter den Hund, überhaupt in der Form und Geschwindigkeit möglich gewesen wäre.
Die Menschheit als ganzes verdankt dem Hund unendlich viel und sicherlich würden viele Hundemenschen zustimmen, dass das auch in ihrem eigenen Leben so ist.
Dank und Anerkennung
Ihm möchte ich Dank und Anerkennung zurückzugeben. Aus dem Gefühl des Miteinander-Füreinander, möchte ihm, dem von uns Menschen durch den Domestikationsprozess so abhängigen Wesen ein artgerechtes, seine Bedürfnisse befriedigendes, respektvolles Leben mit uns zu ermöglichen und den Hundemenschen in der Umsetzung dessen anleiten und unterstützen. Darin sehe ich meine Aufgabe. Wie das? Durch die Vermittlung von Wissen.
„Wissen schützt Tiere.“
Feddersen-Petersen, 2004 6
Wenn ich weiß, wie ein Hund kommuniziert, wie er lernt, was er braucht, um sich rundum wohl zu fühlen, dann kann ich dieses Wissen nutzen und ihm das geben, was sich wesenhaft jeder Hund auf der Welt wünscht: Ein entspanntes, ausgefülltes Leben. Gewährleistet durch sein Vertrauen in uns und unsere Fähigkeit ihm Sicherheit, Schutz und eine ruhige, entspannte Führung angedeihen zu lassen und eine seiner Art gerecht werdende Beschäftigung. Beziehung und Erziehung auf der Basis von Vertrauen.
Der Paradigmenwechsel in der Wissenschaft
Was unser heutiges Wissen über den Hund angeht, leben wir in gesegneten Zeiten.
Das war nicht immer so, die Art wie sich die Wissenschaft heute mit dem Haushund beschäftigt, setzt eine lange wissenschaftstheoretische Entwicklung voraus, mit einem Paradigmenwechsel, welcher seit rund zwanzig Jahren, beginnt Früchte zu tragen.
Vor hundert Jahren sah man das Säugetier in der Forschung noch als reine Reflexmaschine, ohne nennenswertes geistiges, seelisches Innenleben. Diese prägte die gesellschaftliche Sichtweise und vice versa.
Historisch schritt voran der berühmte russische Biologe Ivan Pawlow (1849-1936), welcher bei seinen Forschungen zu den Reflexen das Prinzip der klassischen Konditionierung entdeckte. Zu seiner Ehrenrettung, Pawlow verfolgte zeitgleich einen an die von Hippocrates und Galen bereits in der Antike beschriebenen Charaktertypen des Menschen anglehnten Ansatz und schrieb solche Persönlichkeitstypen auch den Hunden zu. Ein vergleichbar wichtiger Beitrag zur Wissenschaft, wie die Entwicklung seiner laborgestützten Forschung zum assoziativen Lernen und schon ein Schritt in Richtung der vergleichenden Verhaltensforschung.8
Jedoch, aufbauend auf seinen Erkentnissen zur Konditionierung waren es dann der Begründer des Behavorismus John Watson (1878-1958) und, die sich der Erforschung der instrumentellen bzw. der operanten Konditionierung widmenden Edward Thorndike (1874-1949) und B. F. Skinner (1904-1990), die die Sichtweise, dass das Gehirn lediglich eine „Black Box“, eine „schwarze Box“ sei, deren innere Prozesse nicht von Interesse sind und Verhalten lediglich als Ergebnis von verstärkenden und abschwächenden Faktoren gesehen wird, prägten. 7
Ohne ihren Beitrag zur Erweiterung des Wissens über Lernformen, hier, der Konditionierungslehre, in Abrede zu stellen, ist es ein Segen für uns Hundeliebende heute, dass sich parallel dazu bereits die damals noch Tierpsychologie, heute Ethologie, die vergleichende Verhaltensforschung genannte Wissenschaft entwickelte, die dem Tier und somit auch dem Hund, einen ganz anderen Stellenwert einräumt. 7.1
Ein Segen für die, die Hund lieben und ein Segen für den Hund
Das Wissen um die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Hund, je nachdem aus welcher wissenschaftshistorischen Richtung wir sehen, ist enorm wichtig für uns. Hilft es uns doch zu differenzieren, zwischen den verschiedenen Arten den Hund und unser Zusammenleben zu betrachten und nichts Geringeres zu entscheiden als wie wir mit unserem Hund leben und arbeiten, welchen Weg wir gehen möchten.
Beispiel gefällig?
Generationen von Hundetrainerinnen und Hundetrainern haben den ihnen vertrauenden Hundemenschen geraten, ihren Hund zu ignorieren, wenn er Angst hat. Und manche tun dies heute noch.
Warum? Weil wir aus der Konditionierungslehre wissen, dass Verhalten, welches wir beachten, ob durch Lob oder Tadel ist dabei irrelavant, sich häufiger zeigt. Daraus wurde geschlossen, dass, wenn ich Verhalten, was nicht erwünscht ist, ignoriere, es sich dann weniger zeigt. Auch Angstverhalten.
Hmm.
Das war und ist ein Trugschluss, der zu großem Leiden geführt hat und teilweise auch heute noch führt. Es gibt genau ein Verhalten, welches sich tatsächlich ausschleicht, wenn es situativ ignoriert wird. Eventuell …, wenn wir das Ignorieren punktgenau, mit einem Super-Timing, korrekt einsetzen. Welches Verhalten das ist, dazu vielleicht an anderer Stelle mehr und auch darüber, was längeres Ignorieren bei Deinem Hund auslöst und warum wir dies im nie, aber auch wirklich nie als Massnahme einsetzen.)
Angstverhalten ist ganz sicher kein Verhalten, welches sich durch Ignorieren ausschleicht.
Im Gegenteil.
Das einzige, was passiert, wenn Du Deinen Hund ignorierst, wenn er Angst hat, ist, dass er sich allein gelassen fühlt, wenn er in Not ist.
Du lässt Deinen Hund emotional im Stich. Darunter leidet das Vertrauen Deines Hundes in Dich und dadurch die Beziehung.
Was Dein Hund braucht ist soziale Unterstützung durch Dich, seinen Menschen. Die Wissenschaft zeigt das. Verhaltensbiologische Studien belegen, dass das Stresslevel schneller sinkt, verifizierbar durch den Abbau des Cortisollevels im Speichel, das Sinken der Herzrate und vielem mehr. Du kannst Deinen Hund sozial unterstützen, durch Management und therapeutische Massnahmen und durch Liebe, Liebe, Liebe.
Ignorieren ist keine Option.
Veränderung beginnt
Mit der Änderung der Sichtweise auf den Hund, beflügelt durch die Forschung, hat sich dankenswerterweise auch die Art der Forschung gewandelt und nicht zuletzt ist die gesellschaftliche Sichtweise im Wandel:
weg vom Hund als Objekt, hin zum Subjekt, als denkendes, fühlendes Wesen.
Im Hundetraining, aber auch im Zusammenleben mit dem Hund heißt das, weg vom reinen Konditionieren, auch weg von Schmerz und Angst, hin zu echter Erziehungsarbeit auf der Basis einer auf Vertrauen, Schutz, Sicherheit und Zuneigung aufgebauten Beziehung.
Die moderne Wissenschaft räumt auf mit alter Sichtweise auf Wolf und Hund –
Mythen im Hundetraining haben ein Ende
Eine weiterer Grund, Hunde nicht ihrer Art gerecht als denkende, fühlende Wesen zu sehen, liegt an Fehlinterpretation wölfischen Verhaltens und dem Ausblenden des Jahrtausende währenden Domestikationsprozesses des Hundes. Dies führt, bis heute, zu aversiver Hundedressur, aversivem Hundetraining und aversivem Umgangs mit dem Hund.
Das heisst, dass bis heute in Hundeschulen immer noch mit Schmerz ausübenden, Angst verursachenden Hilfsmitteln und körperlicher Gewalt mit dem Hund umgegangen wird. Ich persönlich höre von Kundinnen und Kunden meiner Hundeschule immer wieder davon, dass sie, bevor sie zu mir kamen, mit anderen Trainerinnen und Trainern solche Erfahrungen gemacht haben.
Diese Beobachtungs – und Konklusionsfehler haben bis heute Auswirkungen und machen auf Vertrauen und Respekt, ja Liebe, basierenden Beziehungsaufbau zum Hund zunichte.
Auch hier leistet die Forschung, vorangig die Ethologie, großartige Aufklärungsarbeit, räumt mit dem Mythos des dominanten Alpha-Wolfes, des fehlinterpretierten Aggressionsverhaltens von Wölfen und des leidigen Rangordnungsgefasels auf und trägt dem errungenen Wissen über den Domestikationsprozess, den kognitiven Fähigkeiten, der Rassekunde, und so viel mehr, des Hundes Rechnung und verortet den Hund damit neu. 8.1
An der Erlangung und Verbreitung dieses Wissens arbeiten heute weltweit hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 9
Diese Forschung umfasst u.a. folgende Unterdisziplinen der Biologie:
• Physiologie
• Neurobiologie
• Ethologie, welche u.a. Verhalten und Kommunikation beschreibt und die kognitiven Fähigkeiten des Hundes erforscht, also die Gedächtnisleistungen und das Lernverhalten,
• Evolution und Stammesgeschichte, Forschung zur Koevolution von Mensch und Hund, Domestikationsprozess und Rassekunde, Tiermedizin und einiges mehr.
Nicht zuletzt die Forschung hinsichtlich des Gefühlslebens der Tiere, auch auf neurologischer Ebene.10
Natürlich haben sie Gefühle. Natürlich ;-).
Ist Forschung wirklich wichtig?
Wenn Du voller Empathie bist und von vornherein liebevoll mit jedem Wesen umgehst, erübrigt sich dann Forschung nicht? Jein. Damit erreichen wir leider nicht alle Menschen, denn nicht jede oder jeder trägt diese Empathie in sich (mehr dazu im Artikel „Ein Triptychon – Warum Wissen, Empathie und Intuition die heilige Dreifaltigkeit im Zusammenleben mit dem Hund ist und mit jedem anderen Wesen auf dem Planeten oder Über Bewusstheit, Liebe und Bauchgefühl.“)
Was uns die Forschung in jedem Fall bieten kann, ist, die beziehbare Größe zu sein, die es uns ermöglicht anhand Daten und Fakten echten Tierschutz zu leisten.
Diese handfesten Argumente sind nicht wegzudiskutieren und bilden, zum Beispiel, auch die Grundlage unserer weltweiten Tierschutzgesetze.
Die Wissenschaft kann dazu beitragen, ein für alle Seiten zufrieden stellendes Leben zu ermöglichen, indem sie aufklärt:
• Warum kann ein Hund nicht lernen unter Schmerzen, Stress und Angst? Die Antwort gibt die Neurobiologie.
• Warum wird zeitlebens das Wesen frühkastrierter Hunde juvenil bleiben, werden verschieden kognitive und andere Reifungsprozesse ausbleiben? Die Antwort geben Endokrinologie, die Wissenschaft, die sich mit den hormonellen Prozessen im Körper beschäftigt, und Neurobiolgie.
• Warum ist „Schwanzwedeln“ nicht gleich „Schwanzwedeln“ und was sagt es dem anderen Hund, wenn sein Gegenüber rechtsseitig oder linksseitig wedelt? Die Antwort geben die Ethologie und Ergebnisse aus der Kognitionsforschung. 11
• Warum ist es unabdingbar wichtig zu wissen, für welche Hunderasse ich mich entscheide? Die Antwort gibt das Wissen über Domestikationsprozess, Rassekunde und Genetik.
Die unvergleichliche Anpassungsleistung an den Menschen, im Laufe der genannten Jahrtausende, prädestiniert den Hund, wie keine anderes Tier, mit uns zusammen zu leben. Der Hund trägt in sich “ die genetisch disponierte Neigung zum Menschen“ . 12
„Hunde also sind auf den Menschen „eingestellt“, dieses mit genetischer Veranlagung.“ 13
Glück und Verpflichtung
Dies ist für uns Glück und Verpflichtung zugleich. Die Verpflichtung uns auf ihn einzulassen, seine artgerechten Bedürfnisse zu kennen und unsere eigene natürliche Seite zu fördern, wenn nicht gar wiederzuentdecken, uns also zu „verhundlichen.“ 14
Wir sind aufgefordert, unsere natürliche Seite wahrzunehmen, die uns seit Jahrtausenden verbindet. Mensch und Hund nicht als getrennt in Mensch und Tier, mit dem Menschen als Krone der Schöpfung, sondern als kreatürliches Mitgeschöpf unter den Tieren. Eine Sichtweise, die sich unter Biologen schon durchgesetzt hat und sich in deren Bezeichnung für Tiere als, im Englischen: non-human-animals, im Deutschen: Nicht-Menschliche-Tiere, wiederfindet und zumindest in diesem Sinne, in der biologischen Nomenklatur, die Sicht auf den Menschen gerade rückt und damit den Weg bereitet, dies auch im ethisch-moralischen Sinne zu tun: Der Mensch nicht als den Tieren übergeordnet, sondern als ein weiteres Tier auf diesem Planeten, den wir uns mit allen anderen Tieren teilen. Zumindest sprachlich ein erster Schritt in Richtung des Einläutens eines Endes des Anthropozentrismus.
Die Sichtweise auf den Hund hat sich gewandelt, auch für diejenigen, die mit Hunden arbeiten.
Weg vom reinen Konditionieren, obwohl wir auch dieses selbstverständlich noch für uns nutzen, hin zur Beziehungsarbeit.
Es ist meine Aufgabe, das Wissen darüber weiterzugeben, ganz praktisch nutzbar, für Hund und Mensch individuell, für ein harmonisches Zusammenleben.
Mögen alle Wesen glücklich sein.
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ENGLISH VERSION
Modern cynology
A brief outline of the cultural history and development of cynology, the science of the domestic dog (Canis lupus familiaris)
The latest research results from the fields of evolutionary biology, genetics and archaeozoology suggest that dogs and humans have lived together
for at least 32,000 years.1
Anthropologically, we are in the time of the hunter-gatherer cultures, Homo sapiens and the Neanderthals. 2
And the dog was already there too. Bone finds that can be clearly assigned to the domestic dog morphologically prove this! 3
When exactly the dog (Canis lupus forma familiaris) separated from the wolf (Canis lupus) in evolutionary terms, zoologically correct: when it began its process of becoming a domesticated animal, whether there were repeated interbreedings, parallel domestication processes in different places on earth, this is what science is researching and it will remain exciting in the long term, because every new archaeological find can provide us with new insights. 4
Let us once again consider the length of our shared journey: over 30,000 years!
We have influenced the dog in the course of the domestication process like no other animal and it has certainly influenced us too, it is not for nothing that scientists are already talking about possible coevolution. 5
To this day it helps us hunt, protects our belongings, ensured hygiene as a garbage remover in the cities of ancient Egypt, stands by us in battle and helped us cover long distances on earth to open up new areas. The question arises as to whether the cultural and historical development of humans at all times would have been possible in the form and speed it has without our faithful companion, the dog. Humanity as a whole owes the dog an infinite amount and many dog people would certainly agree that this is also the case in their own lives.
Thanks and recognition
I would like to return thanks and recognition to him. Out of the feeling of togetherness and for one another, I would like to enable him, a being so dependent on us humans through the domestication process, to live a species-appropriate, needs-satisfied, respectful life with us and to guide and support dog people in implementing this. I see this as my task. How do I do this? By imparting knowledge.
„Knowledge protects animals.“
Feddersen-Petersen, 2004 6
If I know how a dog communicates, how it learns, what it needs to feel completely comfortable, then I can use this knowledge and give it what every dog in the world essentially wants: a relaxed, fulfilling life. Guaranteed by its trust in us and our ability to provide it with security, protection and calm, relaxed leadership and an activity that is appropriate for its species. Relationships and education based on trust.
The paradigm shift in science
As far as our current knowledge of dogs is concerned, we live in blessed times. That was not always the case; the way in which science deals with domestic dogs today presupposes a long scientific theoretical development, with a paradigm shift that has been beginning to bear fruit for around twenty years.
One hundred years ago, researchers still saw the mammal as a pure reflex machine, without any significant mental or emotional inner life. This shaped the social perspective and vice versa. Historically, the famous Russian biologist Ivan Pavlov (1849-1936) was the first to discover the principle of classical conditioning during his research into reflexes. To his credit, Pavlov was simultaneously pursuing an approach based on the human character types described by Hippocrates and Galen in ancient times and also attributed such personality types to dogs. A contribution to science of equal importance, as was the development of his laboratory-based research on associative learning, and already a step towards comparative behavioral research.8 However, building on his findings on conditioning, it was the founder of behaviorism, John Watson (1878-1958), and Edward Thorndike (1874-1949) and B. F. Skinner (1904-1990), who devoted themselves to research into instrumental and operant conditioning respectively, who shaped the view that the brain is merely a „black box“ whose internal processes are of no interest and that behavior is seen merely as the result of reinforcing and attenuating factors. 7
Without denying its contribution to expanding knowledge about learning forms, here the theory of conditioning, it is a blessing for us dog lovers today that in parallel to this, the science known at the time as animal psychology, today as ethology, the comparative behavioral research, was already developing, which focuses on the animal and its o with the dog, a completely different status. 7.1
A blessing for those who love dogs and a blessing for dogs
Knowing the different ways of looking at dogs, depending on which scientific historical perspective we are looking at them from, is extremely important for us. It helps us to differentiate between the different types of dogs and how we live together and to decide nothing less than how we live and work with our dogs, which path we want to take.
Would you like an example?
Generations of dog trainers have advised the dog owners who trust them to ignore their dogs when they are afraid. And some still do this today. Why? Because we know from conditioning theory that behavior that we pay attention to, whether through praise or criticism, will show up more. From this it was concluded that if I ignore behavior that is not wanted, it will show less. Even fear behavior. Hmmm. Nope! That was and is a fallacy that has led to great suffering and still does to some extent today. There is exactly one behavior that actually disappears if it is ignored in a given situation. Possibly… if we use ignoring correctly and precisely, with super timing. We’ll perhaps discuss what this behavior is elsewhere, and also what prolonged ignoring triggers in your dog and why we never, ever use this as a measure of means.
Fearful behavior is definitely not behavior that disappears through ignoring. Quite the opposite. The only thing that happens if you ignore your dog when he’s afraid is that he feels left alone when he’s in distress. You’re letting your dog down emotionally. Your dog’s trust in you suffers as a result, and with it the relationship. What your dog needs is social support from you, his human. Science shows this. Behavioral biology studies show that stress levels drop more quickly, verifiable by the reduction in cortisol levels in saliva, the reduction in heart rate and much more. You can support your dog socially, through management and therapeutic measures and through love, love, love. Ignoring is not an option.
Change begins
With the change in the way we view dogs, inspired by research, the type of research has thankfully also changed and, last but not least, the social perspective is changing: away from the dog as an object, towards the subject, as a thinking, feeling being. In dog training, but also in living with the dog, this means moving away from pure conditioning, away from pain and fear, towards real educational work based on a relationship built on trust, protection, security and affection.
Modern science is doing away with old views on wolves and dogs – myths in dog training are coming to an end
Another reason for not seeing dogs as thinking, feeling beings, in keeping with their nature, is the misinterpretation of wolfish behavior and the ignoring of the dog’s domestication process, which has lasted for thousands of years. To this day, this leads to aversive dog training, aversive dog training and aversive handling of dogs. This means that to this day, dog schools still use painful and fear-inducing tools and physical violence with dogs. I personally keep hearing from customers at my dog school that they had similar experiences with other trainers before coming to me. These errors in observation and conclusion still have an impact today and destroy relationships with dogs based on trust and respect, even love. Here too, research, primarily ethology, is doing a great job of educating people, dispelling the myth of the dominant alpha wolf, the misinterpreted aggressive behaviour of wolves and the tiresome nonsense about hierarchy, and is taking into account the knowledge gained about the domestication process, the cognitive abilities, the breed studies and so much more of the dog, thereby re-positioning the dog. 8.1Outstanding scientists around the world are now working to acquire and disseminate this knowledge.9
This research includes the following sub-disciplines of biology:
• Physiology
• Neurobiology
• Ethology, which describes behaviour and communication and researches the cognitive abilities of dogs, i.e. memory performance and learning behaviour
• Evolution and phylogenesis, research into the co-evolution of humans and dogs, the domestication process and breed studies, veterinary medicine and much more. Last but not least, research into the emotional life of animals, including on a neurological level.10
Of course they have feelings. Of course ;-).
Is research and science really that important?
If you are full of empathy and treat every creature lovingly from the start, isn’t research superfluous? Yes and no.
Unfortunately, we don’t reach everyone with this, because not everyone has this empathy within them (more on this in the article „A triptych – why knowledge, empathy and intuition are the holy trinity in living together with dogs and with every other creature on the planet or about awareness, love and gut feeling.“)
What research can offer us in any case is to be the relatable dimension that enables us to provide real animal protection based on data and facts. These solid arguments cannot be argued away and, for example, also form the basis of our global animal protection laws.
Science can help to enable a life that is satisfactory for all parties by explaining:
• Why can’t a dog learn when it is in pain, stress and fear? Neurobiology provides the answer. • Why do dogs castrated early on remain juvenile throughout their lives, and do various cognitive and other maturation processes fail to occur? The answer is provided by endocrinology, the science that deals with hormonal processes in the body, and neurobiology.
• Why is not a tail wagging the same and what does it tell the other dog if its counterpart wags its tail on the right or left? The answer is provided by ethology and the results of cognitive research. 11
• Why is it absolutely important to know which breed of dog I want to choose? The answer is provided by knowledge of the domestication process, breed studies and genetics. The dog’s incomparable ability to adapt to humans over the course of the millennia makes it more predestined than any other animal to live with us.
Dogs carry within them “a genetically predisposed inclination towards humans”. 12
„So dogs are ‚tuned‘ to humans, this is due to a genetic predisposition.“ 13
Happiness and obligation
For us, this is both happiness and obligation.
The obligation to get involved with them, to know their species-appropriate needs and to promote our own natural side, if not to rediscover it, to „canine“ ourselves. 14
We are called upon to perceive our natural side, which has connected us for thousands of years. Humans and dogs not as separated into humans and animals, with humans as the crown of creation, but as fellow creatures among the animals. A point of view that has already prevailed among biologists and is reflected in their term for animals as non-human animals. And at least in this sense, in the biological nomenclature, it straightens out the view of humans and thus paves the way for doing this in an ethical and moral sense too: humans are not seen as superior to animals, but as another animal on this planet that we share with all other animals. Linguistically at least, a first step towards ushering in an end to anthropocentrism.
The view of dogs has changed, including for those who work with dogs.
Away from pure conditioning, although we still use this in training of course, towards relationship work. It is my job to pass on this knowledge in a very practical way, for dogs and humans individually, for harmonious coexistence.
May all beings be happy and free. 🙏🐕🧡
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Quellenverzeichnis:
1.
Complete Mitochondrial Genomes of Ancient Canids Suggest a European Origin of Domestic Dogs O. Thalmann et al. Science 342, 871 (2013); DOI: 10.1126/science.1243650
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24233726
2.
https://www.southampton.ac.uk/archaeology/research/projects/dating_origins_and_development_of _palaeolithic_cave_painting_in_europe.page
3.
http://www.academia.edu/607623/Fossil_dogs_and_wolves_from_Palaeolithic_sites_in_Belgium_t he_Ukraine_and_Russia_osteometry_ancient_DNA_and_stable_isotopes
4.
https://www.researchgate.net/publication/258529165_Complete_Mitochondrial_Genomes_of_Anci ent_Canids_Suggest_a_European_Origin_of_Domestic_Dogshttp://www.palaeobarn.com/deciphering-dog-domestication-through-combined-ancient-dna-and- geometric-morphometric-approach
5.
u.a. Pat Shipmann,The Animal Connection and Human Evolution Current Anthropology, Vol. 51, No. 4 (August 2010), pp. 519-538 Published by: The University of Chicago Press on behalf of Wenner-Gren Foundation for Anthropological Research
6.
Dorit U. Feddersen-Petersen
Hundepsychologie: Sozialverhalten und Wesen, Emotionen und Individualität, August 2004
7.
https://owlcation.com/social-sciences/Cognitive-Development-in-Children-from-Watson-to- Kohlberg
7.1 http://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/geschichte-der-ethologie/14479
8.
Miklosi, Adam: dog behaviour, evolution and cognition. Oxford Press, Oxford, 2. überarbeitete Neuauflage, 2016
8.1 u.a.:
http://www.pawsoflife.org/Library/Behavior/Bradshaw_2009.pdf
http://www.tonishelbourne.co.uk/current-books/the-truth-about-wolves-and-dogs:-dispelling-the-myths-of-dog-training/
Und selbstvertändlich die Arbeiten von Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen, Günther Bloch, und vielen anderen.
9. u.a.:
http://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/geschichte-der-ethologie/14479
http://www.uni-kiel./de/zoologie/gorb/dfeddersen.html https://familydogproject.elte.hu/http://www.wolfscience.at/de/ https://www.vetmeduni.ac.at/de/infoservice/presseinformationen/presseinfo2015/hunde-emotionen/http://www.port.ac.uk/department-of-psychology/staff/dr-juliane-kaminski.html
10.The Emotional Lives of Animals: A Leading Scientist Explores Animal Joy, Sorrow, and Empathy — and Why They Matter, Marc Bekoff, New World Library, 2008Beyond Words: What Animals Think and Feel, Carl Safina,Henry Holt and Company,2015http://news.nationalgeographic.com/2015/07/150714-animal-dog-thinking-feelings-brain-science/
11.
Seeing Left- or Right-Asymmetric Tail Wagging Produces Different Emotional Responses in Dogs
Siniscalchi et. al., Published Online: October 31, 2013
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24184108
12.
Seminarbeschreibung 1 Tages-Seminar mit Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen
am 21. April 2018 „Homologien und Analogien im Sozialverhalten zwischen Hund und Mensch.“
Veranstalter: Christine Holst, „Canis Major“ query=1181781
http://www.canis-major.de/seiten/seminare.html
- Feddersen-Petersen, Dorit Urd Ausdrucksverhalten beim Hund, Frankh-Kosmos, Stuttgart, 2008
- Bloch, Günther, diverse: https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&
- Bloch, Günther, diverse: https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&